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   derselben (unter dem Haupttitel, neuer Frühling) noch einen besondern Na-
   men zu geben, die 1te etwaFrühling und Liebe, die 2teFreud und Leid zu
   nennen – Sollten Ihnen diese Worte nicht behagen, so würden Sie mich
   erfreuen, wenn Sie mir andere passendere bezeichnen wollten –. Schließlich
5  nun noch, ich denke das Werkchen der schönen Gräfin Kilmanseck zu dedici-
   ren – sie singt diesen genre vortrefflich(HSA XXIV, 170f.).
  __Eine Antwort Heines auf diesen Brief ist nicht erfolgt bzw. nicht erhalten.
   Hillers Zyklus für Singstimme und Klavier erschien dann 1834 im Verlag
   Friedrich Hofmeister in Leipzig als Opus 16 Neuer Frühling. Liederkreis v.
10  12 Gesängen v. H. Heine, untergliedert in die genannten beiden Abteilungen.
   Jedes Einzelgedicht erhielt auch einen vom Komponisten stammenden Zusatz-
   titel (vgl. HSA XXIV K, 138f.). Nach Hillers eigenen Angaben, die er später
   Gustav Karpeles gegenüber für dessen biographische Studien machte, soll
   Heine diesen komponierten Zyklus sehr positiv aufgenommen haben. Der
15  Dichter, so erinnert sich Hiller, habe überhaupt stets großen Werth auf die
   Komposition seiner Lieder gelegt <...> obwohl ihm von diesen Komposi-
   tionen nichts, aber auch buchstäblich nichts zu Gute gekommen war (Gustav
   Karpeles, Heinrich Heine und seine Zeitgenossen, Berlin 1888, S. 168). In
   anderen Erinnerungen wies der Komponist darauf hin, daß Heine den Lieder-
20  kreis oft von schönem Munde zu hören Gelegenheit hatte (Werner/Houben
   I, 233). Die Zusammenarbeit zwischen Hiller und Heine wurde zwar auch in
   Zukunft weitergeführt, allerdings nicht mehr mit dem gleichen Erfolg (vgl.
   Entstehung und Aufnahme von Verschiedene), was Heines Wertschätzung für
   Hillers Kompositionen jedoch nicht trüben konnte. Noch Ende April 1844
25  erinnern sie ihn an Nachtigallen, Lerchen und sonstiges Frühlingsgevögel –
   und damit an die vertonten Gedichte des Neuen Frühlings (DHA XIV, 129).
  __Bei den Vorbereitungen für Salon II ab Frühjahr 1834 greift Heine wieder
   auf den Neuen Frühling zurück; er soll bis auf NF 44 erneut abgedruckt
   werden, falls das Manuskript seiner Schrift über die Religion und Philosophie
30  in Deutschland weniger als zwanzig Bogen füllen sollte (vgl. HSA XXI, 84).
   Zensurrücksichtnahmen dieser Art scheinen bei der 2. Auflage der Reisebilder,
   deren Umfang ja keine 20 Bogen erreichte, noch nicht nötig gewesen zu sein.
   Der Verleger sträubt sich zunächst gegen den Vorschlag, muß schließlich aber
   doch nachgeben. Der zweite Band des Salon, Anfang 1835 erschienen, endet
35  mit dem Liederzyklus, freilich mit mehreren Abweichungen gegenüber RII2.
   Der abdruck enthält nur 38 Stücke (Prolog bis NF 37) und trägt den Titel
   Frühlingslieder, außerdem fehlt die Widmung an Charlotte Embden. Keine
   dieser Änderungen geht auf den Autor selbst zurück, denn in seinem Brief vom
   7. April 1835 beschwerte er sich gegenüber dem Verleger folgendermaßen: Ich
40  hatte, für den Fall daß mein Manuskript nicht bis zu 20 Bogen ausreiche Sie
   ersucht den neuen Frühling mit Ausnahme des letzten Gedichtes beyzudruk-
   ken und eine Verlegernotiz über diesen schon gedruckten Cyklus mitzutheilen.
   Statt dessen sehe ich daß kein Wort diesen erneuten Abdruk justifizirt und
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