| Du lieber, herzblutender Sänger, |
| | Dein Lied versteh' ich ja wohl! |
| | Doch singe so wirr nicht länger! |
| | So zürnend nicht und hohl! |
| Hohl wie die Geister um Mitternacht! |
| | Wie im Walde der Wind so wirr! |
| | Und zürnend, wie in Gewitterpracht |
| | Der Blitze blendend Geschwirr! |
| Ich habe so zürnend gesungen wie Du! |
| | Ich habe geblutet, gleich Dir! |
| | Da stralte durch Wolken Mondesruh; – |
| | Da fühlt' ich: d o r t ist nicht h i e r ! |
| Da wußt' ich: es gibt ein allsüßes Licht, |
| | Das zieht mich zum ewigen Fest! – |
| | Doch warnte mich's: tändle mit Schlangen nicht! |
| | Die Schlangen halten so fest! |
| Wer bis an sein Grab mit den Schlangen spielt, |
| | Dem kriechen sie nach in das Grab. |
| | Wenn dann auch das Herze gen Himmel zielt, |
| | So ringeln sie's wieder bergab! – |
| Du, dem die Kraft in den Liedern schäumt, |
| | Dem zuckt auf der Lippe der Schmerz, – |
| | Du hast schon einmal so Schlimmes geträumt, – |
| | O hüte dein liebes Herz! |
| Dein liebes Herz hat dein Gott ja so lieb, |
| | Und haucht ihm zu: D i c h v e r s öhn ' i c h ! |
| | Die Schlange, das ist der uralte Dieb! |
| | D e i n G o t t i s t d e r e w i g e K öni g ! |
| | | F r i e d r i c h B a r o n d e l a M o t t e - F o u q u . |