Kölner Stadtanzeiger, 13.02.2006

Heine im Netz
ERSTELLT 13.02.06, 12:41h

Paris/Düsseldorf - Die umfangreiche Sammlung von Manuskripten des Dichters Heinrich Heine (1797-1856) aus dem Besitz der französischen Nationalbibliothek in Paris soll über Internet jedermann zugänglich werden. Eine entsprechende Absichtserklärung zur Digitalisierung haben Vertreter des Düsseldorfer Heine-Institutes und der Nationalbibliothek am Montag in Paris beim Besuch des NRW-Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers (CDU) unterzeichnet. Der am kommenden Freitag vor 150 Jahren gestorbene Dichter aus Düsseldorf hat seit 1831 in Paris gelebt und dort zahlreiche bedeutende Werke geschrieben.

So gehört zu den rund 4500 Manuskriptblättern der französischen Nationalbibliothek auch die Handschrift des satirischen Versepos "Deutschland. Ein Wintermärchen" (1844). Zudem lagere dort auch der Briefwechsel des Schriftstellers mit seinem Verleger Julius Campe in Hamburg, sagte der Projektleiter des digitalen "Heine-Portals", Bernd Füllner, der dpa in Düsseldorf.

Insgesamt umfasse der Nachlass an der Seine etwa 25 Prozent der bekannten Heine-Handschriften, während am Düsseldorfer Institut rund 60 Prozent aller Manuskripte bewahrt werden und bereits digitalisiert seien, erklärte Füllner. Wenn in einem knappen Jahr die Finanzierung der Digitalisierung gesichert sei, "dann geht alles sehr schnell", sagte der Projektleiter. Im Heine-Portal stünden dann die mit den Druckfassungen verbundenen Manuskripte digital allen Literaturfreunden kostenlos zur Verfügung. (dpa)


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